Kroatien ist immer eine Reise wert, so viel steht von meiner Seite her schon seit frühester Kindheit fest. Neben Italien war das damalige Jugoslawien eine der bevorzugten Urlaubsdestinationen meiner Eltern in den 80er-Jahren. Ich bin selbst später viele Male dort gewesen, hauptsächlich auf der wunderschönen Insel Cres, um den Sommer zu genießen. Mit Autos hatte dies meist recht wenig zu tun. Lediglich ab und zu, wenn ich meinen Urlaub mit dem Tear it Up Rock’n’Roll Festival in Medulin verknüpft hatte. Aber auch dort spielten die Autos eher eine sekundäre Rolle.

Getunnelte Scheinwerfer, rounded corners an der Motorhaube, Seitenzierleisten von einem 1953er Buick und Dodge Lancer Radkappen an diesem 1951er Mercury Coupé mit Top Chop.
Das Trash’n’Burn Festival in Kroatien
2018 sollte sich dies nun von meiner Seite her ändern. Denn nach oftmaligen Einladungen seitens der Veranstalter des Trash & Burn Festivals habe ich mir dieses Jahr zum zehnjährigen Jubiläum den Terminkalender freigehalten, um mir die Sache mal näher anzusehen. Die Show an sich erhebt nicht den Anspruch, eine reine Hot-Rod– und Kustom-Veranstaltung zu sein. Vielmehr handelt es sich um eine allgemeine US-Car-Show mit dem besonderen Etwas. Der Ort selbst dürfte für Urlauber aus unserer Region eher unbekannt sein, denn Sveti Martin na Muri liegt am nordöstlichsten Zipfel Kroatiens, direkt an der slowenischen Grenze und damit fast 300 Kilometer weg vom Mittelmeer. Landschaftlich ist es eher mit den südlichen Regionen Österreichs und Sloweniens zu vergleichen, als mit der mediterranen Küstenregion.
Die Reise gestaltete sich als recht unspektakulär, wobei es auf dem Weg von Linz in Richtung Graz viele Baustellen gab. Hier werden in den kommenden zwei Jahren zahlreiche Tunnel generalsaniert. Auf slowenischer Seite ging es dann zum Teil auf kleinsten Straßen in Richtung Grenzübergang nach Kroatien, wo man auch sehr argwöhnisch von slowenischen Zollbeamten kontrolliert wird. Dafür erhält man einen wunderbaren Blick auf die neuen Grenzbefestigungen in Form eines neuen eisernen Vorhangs – zumindest hat man bei dem dort gebauten Zaun diesen Eindruck.
Die perfekte Location für ein US-Car Treffen

Chefredakteur Michael Schmidbauer (3 v.l.) mit einigen Jungs vom Teasers Car Club und den Lead Saints aus Österreich.
Angekommen in dem kleinen, verschlafenen Örtchen hat man es nicht mehr weit bis zum Veranstaltungsgelände, einem Naherholungsgebiet mit kleinem Badesee. Der erste Eindruck: äußerst idyllisch! Die Location ist wirklich wunderschön. Das Hauptgelände ist umrahmt von hohen Bäumen, die Einfahrt in Alleeform angelegt und auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich Pferdekoppeln, die an diesem Wochenende zum einen die klassischen 50er-Jahre-Fahrzeuge, Hot Rods und Kustoms beherbergen und zum anderen für das große Pin-up-Fotoshooting am Samstagnachmittag dienen. Das Ganze wird zur Seeseite hin mit kleinen Hütten, Grillplätzen, Verkaufs- und Essensständen abgeschlossen. Wirklich eine der schönsten Locations für ein Treffen, die ich bislang besucht habe.
Der Freitag ging relativ entspannt los. Sowohl auf der US-Car-Seite als auch auf der Seite der traditionellen Teilnehmer war schon etliches geboten, die musikalische Untermalung am Abend war auch nicht zu verachten und die Kosten für feste und flüssige Verpflegung waren auf angenehme Art und Weise niedrig. Einem schönen Abend stand von daher nichts im Wege. Der Samstag begann folglich genauso relaxt wie der Vorabend endete und wir saßen erst einmal etliche Stunden zusammen, um zu frühstücken und den neuesten Klatsch und Tratsch aus der Welt der Kustoms auszutauschen. In der Zwischenzeit trudelten zahlreiche weitere Teilnehmer ein und die Wiesen füllten sich sowohl mit Fahrzeugen als auch mit Menschen. Doch man muss ehrlich sagen: Es blieb trotzdem alles sehr ruhig und gemütlich. Stress in jeglicher Form war in keinster Weise auszumachen. Äußerst harmonisch, wie hier alles ablief.
Der Trash & Burn Pin-up Wettbewerb
Am frühen Nachmittag ging es dann mit der Fotografenschar auf eine extra Wiese mit etlichen Autos und zahlreichen Pin-ups, um für den großen Pin-up-Contest und den jährlichen Pin-up-Kalender „Trash & Burn“ Fotos zu schießen. Eine komplett neue Erfahrung für mich, fotografiere ich sonst in der Regel doch nur Autos und Motorräder. Das Ganze war aber eine sehr entspannte und gelungene Abwechslung und machte, denke ich, sowohl Fotografen als auch den Pin-ups viel Spaß. Mal was Neues auch für mich, warum also nicht? Der Abend endete schlussendlich wieder mit einem umfangreichen musikalischen Angebot, das keine Wünsche offenließ. Ich machte mich noch in der Nacht auf die Heimreise, denn der Verkehr zu später Stunde ist gerade auf dieser Strecke wesentlich geringer als an einem Sonntag mit Heimreiseverkehr.
Fazit: Eine sehr schöne Show in wundervollem Ambiente. Die Autos sind gut gemischt, das Publikum ist bester Laune und das Rahmenprogramm passt perfekt. Kroatien ist also auch ohne Meer und Küste durchaus eine Reise wert. Wir können es euch nur empfehlen!
Fotos & Text: Michael Schmidbauer
Galerie: Trash & Burn Festival 2018























